Blasenentzündung ohne Antibiotika behandeln

Blasentzündung ohne Antibiotika behandeln

Blasenentzündung ohne Antibiotika heilen
Blühende Goldrute - Gold für Blase & Nieren

"Jetzt ist erst März und ich mache schon die vierte Antibiotika Kur gegen meine Blasenentzündungen. Kaum ist die eine weg, brennt es schon wieder....!

 

Viele Frauen in meiner Praxis sind leidgeprüft, wenn es um das Thema wiederkehrender Blasenentzündung geht und oft ist hier ein Teufelskreis entstanden aus Antibiotikaeinnahme, Immunschwächung und gleich der nächsten Blasenentzündung.

 

Akute Blasenentzündung

Bla­sen­schleim­hautentzündungen kom­men vor allem bei Frau­en vor. Ihre Harn­röh­re ist nur 3 bis 5 Zen­ti­me­ter lang, sodass auf­stei­gen­de Bak­te­ri­en kurze Wege haben. Alles, was die nor­ma­le Keim­be­sie­de­lung im Ge­ni­tal­be­reich ver­än­dert, kann die Entstehung von Bla­sen­ent­zün­dun­gen be­güns­ti­gen. Dazu zählen man­geln­de oder übertriebene Hy­gie­ne, Scheideninfektionen, In­tim­sprays, Schaum­bä­der und Freibadbesuche, Sex - vor allem mit neuen Partnern, Be­nut­zung eines Dia­phrag­mas. Auch das Sitzen auf kalten Steinen oder der feuchte Badeanzug sowie Schwan­ger­schaft, Ge­bär­mut­ter- oder Bla­sen­sen­kun­gen können Auslöser einer Zystitis sein.

 

Was sind die Symptome einer Blasenentzündung? Häu­fi­ges Was­ser­las­sen, nächt­li­cher Harn­drang, Schmer­zen beim Was­ser­las­sen, stän­di­ges Ge­fühl einer vol­len Blase sowie brennende oder krampfende Schmerzen im un­te­ren Beckenbereich und der Harn­röh­re. Der Urin kann weiße Blut­kör­per­chen, Bak­te­ri­en, rote Blut­kör­per­chen oder auch sicht­ba­re Spu­ren von Blut enthalten. Er riecht un­an­ge­nehm. In der Regel ist das All­ge­mein­be­fin­den bei einer Bla­sen­ent­zün­dung nicht be­ein­träch­tigt. Tre­ten je­doch Ab­ge­schla­gen­heits­ge­fühl und Fie­ber auf, soll­te die Ärztin aufgesucht werden, um eine Infektion der Nieren zu verhindern - hier sind Antibiotika sinnvoll und unerlässlich.

 

Bei einer beginnenden Blasenentzündung bietet die Naturheilkunde effektive Lösungen, um den Griff nach Antibiotika zu vermeiden. Denn bei der Antibiotika-Behandlung werden nicht nur die schädlichen Bakterien in der Blase eliminiert sondern die "guten" Darmbakterien ebenfalls. Diese sorgen in der Darmschleimhaut für eine gesunde Darmflora, der Darm enthält geschätzt 70 - 80 % unserer Immunzellen. Wird die Darmflora geschwächt, wird es unser Immunsystem auch. Daher sind Antibiotika stets mit Augenmaß einzusetzen.

 

Sowohl die Homöopathie als auch die Heilpflanzenkunde bieten Therapien für die Blase, die mit etwas Geduld die Entzündung ausheilen, den Entzündungskreislauf damit unterbrechen, die Blasenschleimhaut und Darmflora stärken und so viel besser vor Neuinfektionen schützen. Geduld ist hier ein wichtiges Stichwort - während Antibiotika sehr schnell wirken, das Problem aber nicht an der Wurzel packen, dauert es mit Heilpflanzen & Homöopathie etwas länger bis die Entzündung ausheilt - sie kommt aber nicht gleich nach ein paar Wochen wieder.

 

Wie behandele ich denn nun eine Blasenentzündung ohne Antibiotika?  Trinken, trinken, trinken – die Durchspülungstherapie ist das A und O bei Blasenentzündung, obwohl frau sich oft vor den noch häufigeren Toilettengängen gruselt: Eine Teekur ist das Mittel der Wahl. Mit Goldrute (Solidago) – der Kardinalheilpflanze für Blase und Niere habe ich einen eigenen Blogbeitrag gewidmet.  Birkenblätter und Schafgarbe (antimikrobiell, harndesinfizierend, krampflösend) sind gute Ergänzungen für den Heiltee. So werden die Bakterien zügig aus der Blase gespült und die Entzündung heilt ab.

 

Eine gute Ergänzung sind pflanzliche Antibiotika aus Senfölen wie Kapuzinerkresse und Merrettich als Fertigpräparat, die stark antibakteriell wirken.

Homöopathie bei Blasenentzündung

Welche homöopathischen Mittel helfen bei Blasenentzündung? Wie immer in der homöopathischen Behandlung gilt die Qual der Wahl - zahlreiche homöopathische Mittel sind für die Therapie sinnvoll, bei der Auswahl kommt es also auf die genaue Beobachtung der individuellen Leitsymptome an. Hier eine Auswahl wichtiger Mittel:

  • Aconit & Belladonna - bei urplötzlichem Beginn und rasanter Entwicklung meist mit Fieber, Aconit mit Angst und Durst, Belladonna durstlos
  •  Cantharis -  wichtigstes und häufigstes Mittel bei Blasenentzündung, brennende , heftige Schmerzen, Frau fühlt sich gereizt, Urin kann blutig sein
  •  Dulcamara -  Folge von Unterkühlung, Durchnässung, Sitzen auf kaltem Boden
  •  Petroselinum -  intensive Schmerzen mit Kitzeln und Juckreiz in der Harnröhre, unwillkürlicher Harnabgang, wichtiges Mittel bei Reizblase
  •  Pulsatilla - Empfindsame , verkuschelte Frauen,  Folge von Sitzen auf kaltem Boden, Frau fühlt sich einsam, Trost bessert die Beschwerden, durstlos
  • Sarsaparilla -  Schmerzen am Ende der Harnentleerung, brennen beim Urinieren, häufiger Harndrang, bei hartnäckigen, rezidivierenden Blasenentzündungen, oft junge Mädchen
  • Equisetum - Harndrang nimmt zu bei der Entleerung, Schmerz am Ende des Urinierens, weniger Harndrang und Schmerzen je mehr Harn in der Blase ist
  •  Staphisagria - Folge von Sex, Katheterisierung, Sog. Honeymoon-Zystitis junger Mädchen, Beschwerden bessern sich durch Wasserlassen

 

Allgemeine Unterstützung bei Zystitis

  • Füße warm halten – An der Fußsohle entspringt der Nierenmeridian, das Warmhalten mit Wollsocken oder heißen Fußbädern nutzt der Heilung von Blasenentzündungen. Wärme regt die Durchblutung der Harnblase an, die Muskulatur entspannt.
  • 3-5 Liter Tee trinken – trotz Schmerzen viel pullern, um die Keime auszuschwemmen.
  • Urin neutralisieren – Natriumbicarbonat = Haushaltsnatron (z. B. Bullrichsalz) für 3-4 h jeweils ein Glas pro Stunde trinken. Das macht zu sauren Harn alkalisch und die Schmerzen beim Urinieren nehmen ab. ACHTUNG: Nicht bei Bluthochdruck oder Herzerkrankungen
  • Mit Mannose-Präparaten haben viele meiner Patientinnen gute Erfahrungen gemacht
  • Die Blase reizende Stoffe vermeiden: Keinen Kaffee trinken und auf Alkohol und Nikotin verzichten.
  • Toilettenhygiene: Immer von der Scheide Richtung After abwischen, nicht umgekehrt.

 

Wiederkehrende Blasenentzündung - Chronische Zystitis

„Unverarbeitete Emotionen ernähren die Blaseninfekte.“Olaf Rippe

 

Der Druck des Harns auf die Bla­sen­wand lässt sich symbolisch in Be­zie­hung set­zen zum see­li­schen Druck, unter dem ein Mensch steht. Harn ist letzt­lich „Ab­was­ser", eine Flüs­sig­keit, die der Kör­per nicht mehr braucht. Bren­nen­der Harn­drang zwingt zum Gang zur Toi­let­te, doch dann lösen sich nur ei­ni­ge Tröpf­chen. Man will Altes her­ge­ben, ist aber nicht so recht in der Lage dazu und will viel­leicht ein Le­bens­the­ma gleich­zei­tig be­hal­ten und los­las­sen.

 

Eine ein­ma­lig vor­kom­men­de Harn­bla­sen­ent­zün­dung soll­te auf psychischer Ebene nicht über­be­wer­tet wer­den. Wer je­doch trotz eines an­sons­ten guten Ge­sund­heits­zu­stan­des und ohne or­ga­ni­sche Ur­sa­chen immer wie­der unter einer Zys­ti­tis lei­det, kann in der naturheilkundlichen Therapie schauen, wel­ches noch un­er­le­dig­te see­li­sche Thema als Krank­heits­aus­lö­ser in Frage kommt. Mög­li­cher­wei­se „weint" die Blase, wenn ein Mensch trau­rig ist, aber zu sei­ner Trau­er kei­nen in­ne­ren Zu­gang be­sitzt und sie nicht ausdrücken kann.

 

Auch Konflikte mit dem Partner und unausgesprochene Wut sind wichtige Themen in diesem Bereich.  Gerade wenn Blasenentzündungen nach Sex auftreten, stellt sich die Frage nach dem Wahrnehmen und Respektieren persönlicher Grenzen.

 

Homöopathische Unterstützung: Um auch die seelische Ebene zu erreichen und aufgrund des chronischen Verlaufs ist bei wiederkehrenden Blaseninfekten eine Konstitutionsbehandlung bei der Homöopathin empfehlenswert. In Kombination mit den genannten Heilpflanzen hilft die ganzheitliche Therapie, den schwelenden Konflikt zu lösen.

 

Allgemeine Unterstützung: Wer zu wie­der­keh­ren­den Bla­sen­ent­zün­dun­gen neigt, kann ei­ni­ges tun, um einer er­neu­ten In­fek­ti­on vor­zu­beu­gen: Schaum­bä­der, Sei­fen und des­in­fi­zie­ren­de Lö­sun­gen soll­te man mei­den, da sie das na­tür­li­che Mi­lieu im Ge­ni­tal­be­reich stö­ren und die An­fäl­lig­keit der Schleim­häu­te für Bak­te­ri­en er­hö­hen. Das­sel­be gilt für che­mi­sche Ver­hü­tungs­mit­tel und die Verwendung von Tampons. Eine gute Pro­phy­la­xe er­reicht man auch durch reich­li­ches Trin­ken. In einer Blase, die stän­dig gut durch­spült wird, kön­nen sich Bak­te­ri­en nicht lange hal­ten. Auch eine gute Vit­amin C-Ver­sor­gung beugt Bla­sen­ent­zün­dun­gen vor. Zum einen er­höht sie die Ab­wehr und damit die Wi­der­stands­fä­hig­keit der Schleim­häu­te. Zum an­de­ren macht Vit­amin C den Urin etwas sau­rer. Da­durch kön­nen sich die Bak­te­ri­en nur lang­sam ver­meh­ren. Die schon erwähnten Kuren mit Mannose unterstützen die Blase gut, die Bakterien docken an der Mannose an, nicht an der Blasenschleimhaut und werden so einfach mit dem Urin ausgeschieden.

 

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Quellenverzeichnis